Daniela Böhmert, Architektin
In Nina Groths Arbeiten berühren sich Architektur und bildende Kunst durch eine ähnliche sinnliche Betrachtungsweise.
Architektur gestaltet unsere Umwelt, in der wir gerne leben, die wir mit allen Sinnen wahrnehmen und genießen wollen. Dafür sollte sie nicht nur funktional sein, sondern auch einem ästhetischen Anspruch gerecht werden.
Nina Groth zeigt unsere Umwelt als bunten, lichtdurchfluteten, hoffnungsvollen und offenen Lebensraum. Dabei steht die kraftvolle Inszenierung des Raums an sich im Mittelpunkt. Sie vermittelt so auf moderne, inspirierende und einzigartige Weise die Atmosphäre der Großstadt.
Sie zeigt ihre Schönheit und nicht ihre Hässlichkeit und lässt Betrachtende neu entdecken und sehen, was sie im Vorbeigehen schon viele Male übersehen haben. Sie fördert so auch die Wahrnehmung und Wertschätzung für unsere Umgebung.
Ihre Gemälde zeichnen sich häufig durch eine herausragende Leuchtkraft und Detailreichtum aus. Die Hafen-Gemälde beispielsweise zeigen die malerische Umsetzung und die intensive Beschäftigung mit technischen Feinheiten. Hier zeigt sich erneut die Verbindung zur Architektur, die nicht ohne Präzision, Berechnung und technische Expertise auskommt.
Nina Groths Arbeiten zu internationalen Metropolen lösen in mir den Wunsch aus, mich direkt auf den Weg zu machen und einzutauchen.
Ähnlich geht es mir mit ihren Hamburg- und Hafen-Motiven. Diese Bilder verbinde ich als Norddeutsche mit einem wohligen, warmen Heimatgefühl, auch wenn Hamburg gar nicht meine Heimat ist. Dies gilt ganz besonders seit mein Lebensmittelpunkt in Neuseeland liegt.
Daniela Böhmert, Architektin, Lübeck und Nelson, Neuseeland